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1. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 29

1874 - Erlangen : Deichert
C. Römische Geschichte. 29 durch Besoldungen; Marc Aurel (161 — 180), ein stoischer Philosoph, stirbt auf einem Zuge gegen die Markomannen zu Vindobona (180). 2. Von Commodns bis auf die Alleinherrschaft Constantin's d. Gr., 180—323 (Soldatenkaiser). a. Mit Cö mm odus beginnt eine Reihe von Soldatenkaisern, die von dem Heere auf den Thron erhoben werden. Unter diesen sind in der ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts Septlmius Severus (200) und Alerander Severus (225) die besseren, Ca-racalla (211) und Heliogäbalus (222) die schlimmsten. b. In der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts erhebt sich zur ^eit des Decius (250), der die Christen verfolgt, ein allgemeiner Sturm germanischer Völker gegen das römische Reich, welche erst Aure-liauus, „der Wiederhersteller des Reichs" (275), und nach ihm Prob us wieder zurückdrängt. c. Diocletiln (284 — 305) wählt Nicomedia in Kleinasien als Regierungssitz, nimmt einen Mitaugu-stus und zwei Cäsaren an, legt aber (305) die Regierung nieder. Nach Besiegung des Maxentius am rothen Stein bei Rom (312) und der übrigen Mitregenten wird Konstantin d. Gr. 323 Alleinherrscher. § 17. Fortsetzung. 3. Von der Alleinherrschaft Constantin's bis zum Untergang des weströmischen Reiches, 32 3—176 (Christliche Kaiser). a. Konstantin d. Gr. (323—337), Sohn des Cä-särs Constantius Chlorus, verlegt die Residenz nach Byzanz (Constantinopel), gewährt dem Christen- 200. 225. 250. 275. 305. 323.

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 74

1827 - Erlangen : Heyder
74 Soldatenstiefelchen seiner Jugend so genannt) nicht eine einzige Tugend. Seine ttgerarkige Grausamkeit, seine Verschwendung (in einem Jahre 132 Millionen Thlr.) entschuldigen sich vielleicht nur durch seinen Wahnsinn, (eine Folge seiner Jugendsünden!) in welchem er sein Pferd zum Consul erheben wollte, sich einen Gott nannte, und doch bet Donnerwettern unters Bett verkroch. Zwei Offiziere der Garde erstachen ihn, und die Präto- rianer hoben nun seinen 50jahrigen Oheim, Tiberius Claudius Casar (41 — 54) gegen ein Donatio oder Geschenk auf den Thron. Weiber und Freigelassene re- gierten für ihn. Hatte sein Vorgänger dem ganzen römi- schen Volke nur Einen Hals gewünscht, um.es bequemer hinrichten zu können, so ergötzte auch er sich an den Zu- ckungen Sterbender, denen er von seiner Gemahlin end- lich durch vergiftete Pilze beigesellt wurde. Ihm folgte der 17jährige N e r o, streng von Seneca erzogen, (der es entgelten mußte) mit dem Vorsätze, nun desto freier -P genießen (54 — 68). Er ermordete Mutter, Gemah- lin, verfolgte die Christen, steckte Rom in Brand, um einige Verse auf das brennende Troja recitiren zu kön- n-n, trat als Sänger vor dem Volke und bei den Olympischen Spielen aus, erhielt aber das Volk im ewigen Genus; und Taumel, wie denn die Zetten der Tyrannei gewöhnlich die goldenen Tage des Pöbels sind. Die Prätorianer empörten sich, und der fliehende Kaiser ließ sich von einem Freigelassenen, bet den Wor- ten Qualis artifex pereo ! tödten. Das Haus Cä- fars und des Augustus endeten mit ihm, aber die Na- men Casar und Augustus blieben auch den folgenden. Imperatoren. ^ In 2 Jahren bemächtigten sich nun mit Hülfe ihrer Legionen, die hinter das Geheimntß gekommen waren, außer Rom und ohne Senat auch Kaiser schaffen zu können, der 72jâhrtge Galba, dann der puhsüchtige Othv. und der gefräßige Vitellius des Throns, allein die syrischen Legionen riefen ihren Feldherrn Ti- tus Flavius Vespastanus zum Kaiser aus, der sich endlich auch behauptete (6y — 7q), und die Flavier damit auf den Thron brachte. Verbesserung der Fi- nanzen, Wiederherstellung der Kriegsdisciplin, die An»

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 78

1827 - Erlangen : Heyder
78 r ns behauptete (193— 211), der seinen Söhnen die Lehre hinterließ: die Soldaten zu bereichern, alles Uebrige für nichts zu achten. Das that C a r a c a l l a, und ermordete seinen Bruder Geta in den Armen seiner Mutter. Spater wählten die Soldaten einen ^jähri- gen Knaben Bassianus Heliogabalus (gegen den kurz vorher anerkannten Macrinus), unbedingt den elen- desten und abscheulichsten aller Römischen Kaiser (218 bis 222). Selbst in Wetberkleidern gehend- bildete er sich einen Senat ans Weibern; Tänzer, Kutscher, Darbiere, bekleideten Staatsämter. Er hieß Frau und Königin, gieng auf Gold- und Silberstaub spazieren, und war in seinen Lüsten arger als das Vieh. Wie ein solches schlug man ihn auch todt. Ein besserer Fürst war A le xa n d er S ev e r u s (222 — 235), un- ter welchem sich das Neu - Persische Reich erhob. Nach ferner Ermordung bestieg ern gewesener lhraztscher Bauer, Ma x t m tn u s (235 — 238) den Thron. Gor- dian und Philipp sind weniger wichtig, als Dectus (249 — 251), unter dem die Gothen von dem schwarzen Meere her das Reich anfaiien und ihn erschlagen. Auch die Franken, Alemannen, Völkerbündnisse, die sich in Deutschland aus kleinen Stammen gebildet hatten, wurden den römischen Granzen immer gefährlicher, während der Perserkünig Sapor Anstalt machte, alle Asiatisch-römische Provinzen, als zu Persien gehörig, wieder zu erobern. Unter Gallienus sorgloser Ne- gierung machten sich 18—19 Statthalter in den Pro- vinzen unabhängig (die sogenannten 30 Tyrannen) bis Claudius Ii. (268 — 270) endlich aus Mösien die Gothen zurückwarf, und Aurelian (270 — 75) auch die Vandalen, Alemannen und andere deutsche Völker schlug, und als Wiederhersteller des römischen Reiches galt. Er vernichtete auch das Reich der Ze- nobia, der Wittwe des Augustus Odenathus, weiches sich von Palmyra (Tadmor, Salomos Gründung) über Syrien, Aegypten und Thetle Kleinasiens erstreckte. Nun folgte auf den würdigen, aber zu alten Tacitus, der die Werke des Geschichtschreibers, aus dessen Hause er stammte, durch Abschriften vervielfältigen ließ, der Kai- ser Aurelius Probus (276 — 282), welcher gegen die •' v • . .

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 25

1827 - Erlangen : Heyder
25 Unersättlichen Haupt in einem blutgefüllten Schlauch werfen ließ, damit es sich satt trinken könne (52y). — Kambyses, sein Sohn, folgte bis 522; Eroberer lm Sinne seines Vaters, Mörder seines Bruders Smer, dis, um auch über Daktra, wo jener regierte, zu herr- schen. Aegypten unter Psammenit wurde persische Provinz, und die Priesierkastc, die Stühe des ägypti- schen Reichs, wurde am meisten verfolgt (wofür sie freilich auch Kambyses dem spätern Herodot als einen grausamen Wütherich schilderte), Theben wu'rde zerstört, aber ein Pdan gegen Libyen und Äthiopien mislang völlig. Ein Versuch der Magier, einen falschen Smer- dis auf den Thron des weit entfernten Königs zu setzen und damit die Meder, und besonders ihre Kaste wieder zur Regierung zu bringen, hieß ihn schleunigst umkehren. Allein durch Unvorsichtigkeit stach er sich in sein eigenes Schwert und starb. Bald entdeckte sich aber an den abgcschnittenen Ohren des angeblichen Smerdis der Betrug, und von den 7 edlen Persern, die ihn stürzten, stieg durch ein Pferdeorakel erwählt, Darius der Sohn des Hystaspes, auf den Thron (52l). Jetzt erst bekam der ungeheure Staat eine Verfassung, eine Einkheilung in 20 Salrapien, gere- gelte Einkünfte (meist in rohen edlen Metallen oder andern Hauptprodukten der Provinzen) und Goldmün- zen (Dariken). Doch auch er erweiterte noch das Reich mit Thracien und Macedonie» (die Unternehmung ge- gen die Scythen war fehlgeschlagen) und gegen den Indus hin und züchtigte die nach Unabhängigkeit stre- benden und von ihren europäischen Landsleuten unter- stützten kleinasiatischen Griechen, die schon Sardes (500) verbrannt hatten. Zur Bestrafung für diese geleistete Hülfe schickte er den Mardonius mit einer Flotte und Armee gegen Griechenland (4y2), welches dieser aber wegen der Seestürme und Scythen nicht erreichte; worauf eine zweite, von Datis und Arta- phernes, unter des vertriebenen Griechen Hippias Lei- tung,. geführte Unternehmung (ayo) zwar Eretria auf Euböa zerstörte, aber von den Athenern unter Miltia- des bei Marathon tapfer zurückgewiesen wurde. Ucber neuen Rüstungen starb Darius,-und Lerxes, sein Sohn

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 33

1827 - Erlangen : Heyder
35 — aber auch Theben selbst fiel wieder, mit den Männern die es gehoben hatten; denn Pelopidas blie-b in Thes- salien, und Epaminondas bei Mantinea. Jetzt wurde Friede und Freiheit aus Ohnmacht. Bald aber sollte auf diese ohnmächtige Freiheit eine allgemeine Unterwerfung unter einen Halb-Grie- chen folgen. Im Norden von Thessalien hatte sich von kleinen Anfängen (813) nach und nach ein Reich Ma- kedonien gebildet, welches durch die Schlacht bei Platää von dem Perserjoche wieder frei geworden war, und nach der Zeit der Thebantschen Größe einen Kö- nig Philipp (z6o—zz6) bekommen hatte. Philipps Ehrgeitz verschmähte keine Mittel, seinen Staat immer mächtiger zu machen; er unterwarf sich die Illyrier, Päonier, Thessalier, gewann die reichen thracischeu Goldgruben, und richtete nun seine Politik auf die Unterwerfung der Griechen. Jedes Mittel, sich in ihre Angelegenheiten zu mischen, war ihm recht, vor allem wirkte er durch Bestechung, und pflegte wohl zu sagen, „keine Mauer sei so hoch, daß nicht ein mit Gold beladener Esel darüber schreiten könne." Unglücklicher- weise zogen ihn die Griechen selbst in ihre Hände: hinein, da sie gegen Phocis, »nd dann gegen Locrig, über die weggenommenen Aecker und Schätze des del- phischen Apollo (557) die heiligen Kriege begannen. Umsonst warnte der große Demosthenes in seinen Phi- lippiken die Athener vor Philipp; die von ihm besto- chenen Gegenredncr erhielten Athen in der unseligsten Täuschung. Zu spät erkannten die Griechen die Ge- fahr; Philipp erzwang mit seiner unerschütterlichen makedonischen Phalanx (Zzz) den Sieg von Eharonea über die vereinten Griechen, und ließ sich zu Korinth, wenn auch nicht zum Herrscher, doch zum Oberfeld, Herrn aller Griechen gegen die Perser ernennen. Aber seine Ermordung sollte nur einem noch größern Platz machen (356) — seinem Sohne Alexander. Während so die griechische Freiheit zu Grabe ging, bildete sich in diesem Zeiträume erst die Römische aus. Die Negierung des stolzen Targuinius erzeugte allgemeinen, besonders aber der Palricier Haß gegen ihn und sein Geschlecht; und alö fein Sohn Sexkus 3te Äufl. 3

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 34

1827 - Erlangen : Heyder
34 die keusche Lucretia entehrte, und diese sich selbst ent- leibte, weil sie ihre Ehre nicht überleben wollte, gab dieß das Signal zur förmlichen Absetzung des Königs und zur Vertreibung seines Geschlechts. Lucius Iunius Brutus und Cajus Tarquinius Collatinus, auf welchen Tarquinter bald P. Valerius Poplicola (der Volks- freund) folgte, wurden nun die 2 Berat her (E o n s u l e s) des Senats mit der vollziehenden Macht, die sinnbild- lich durch die 12 Lictoren mit ihren Fasces, Ruthen- bündeln, aus welchen ein Beil hervorragie, angedeutet wurde. Umsonst machten die Tarqutnier einen Versuch nach dem andern, die Rückkehr nach Rom und zur Herrschaft mit Hülfe benachbarter Völker zu erzwin- gen; Brutus selbst mußte seine eigenen Söhne, die dazu behülflich fein wollten, hinrichten lassen, und fand in einem der Kampfe gegen Targuin den ruhm- vollen Tod. Die Römer waren der Freiheit werth, weil sie dieselbe zu vertheidigen wußten. Sowurdepor- senna, König oder Lucumo von Clusium, an der Ti- berbrücke vor Rom von Horatius Cocles allein so lange vom Eindringen in die Stadt abgehaltcn, bis die Brücke zertrümmert war; ein Mucius Scävola wagte sein Leben, um Porsenna in seinem Lager zu ermor- den, und bewies durch kaltblütiges Verbrennen seiner rechten Hand, wie er auch den gedrohten Feuertod nicht fürchte. Solche und ähnliche Züge zeigten den Enthusiasmus der Römer' für ihre neue aristokratische Republik; denn nur der Senat, die patricischen Eon- suln an der Spitze, die alle Jahre aus dem Senate gewählt wurden, herrschten eigentlich; in großer Noth aber wurde ein Dicta tür auf 6 Monate angeordnet, der unbedingtes Recht über Leben und Tod, und oft über die Gesetze selbst hakte. So wurden die Lateiner in der Heldenschlacht am See Negtllus (501 oder 4y6) von dem Dictator Aulus Posihumius geschlagen und zum Bündnis; mit Nom zurückgebracht. Solche Kämpfe wiederholten sich monatlich, ja wö- chentlich, weit die Granze noch nah. die Dergröße- rungslust aber immer gleich groß war, und der arme Plebejer hatte wenig Zeit sein Feld zu bauen, von dessen Ertrage er doch leben mußt?. Daher wurden

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 75

1827 - Erlangen : Heyder
läge öffentlicher Gebäude (Colrseum), Anstellung besol- deter Lehrer, Aufhebung der ludieia majestatis, Wie- derherstellung des Ansehens des Senats, der Krieg mit den unter Civilis sich empörenden Batavern, dfe Er- oberung Englands durch Agricola (verbunden mit An- griffen auf Schottland), der blutige Krieg gegen die Juden, der ihnen 1 Million Menschen und ihre Haupt- stadt kostete, füllten seine Regierung aus; worauf sein Sohn Titus (70— 81), der erst auf dem Throne besser wurde (was selten geschieht), folgte. Aber in seine kurze Regierung fiel (70) der große Ausbruch des Vesups, welcher Pompeji und Herculanum verschüttete, und dem wichtigen Naturforscher Plinius dem altern das Leben kostete, fiel eine Pest und eine große Feuers- Hrunst in Rom. Ueberau suchte, er zu helfen und ver- diente den Ehrentitel: Amor et deliciae generis humani. Dagegen kam mit seinem jüngern Bruder Domitianus (61—Qó) wieder ein vollendeter Des- pot auf den Thron; die Ma/estätsgerichte und die Ankläger (delatores) hatten wieder gute Zeit. Ob- gleich seine Kriege gegen die Chatten, Dacter, Mar- komannen u. s. w., alle schlecht abliefen, hielt er den- noch Triumphe. Er wurde endlich ermordet. Coccejus Nerva (Qö—-08) ist wieder der erste einer bessern Reihe. Fast zu sanft für das an Blut ge- wöhnte Vylk, that er alles, um die Greuel der porigen Zeit vergessen zu machen, und adoptirte den Spanier Ulpius Trajanus, der ihm, der erste Ausländer auf dem.throne, folgte (08—117); als Regent. Feldherr und Mensch gleich groß. Die Verfassung wurde wie- der hergrstellt, und her edle Kaiser erkannte über sich das Gesetz. Die Comitien bekamen die Wahlen, die Senatoren die Stimmfreiheit, die Magistrate ihr An- sehen wieder. Seine Thctten und glücklichen Kriege (selbst gegen die Parther und Araber) verewigt die 115 Fuß hohe Denksäule, unter der seine Asche ruht; seine großen geistigen Eigenschaften aber Pltntus des jün- gern Lobrede auf ihn; noch mehr aber Trajans Brief- wechsel mit diesem seinem Freunde. — Sein Vetter Aeltus Hadrianus folgte (von 117 —153) friedlich regierend; die Eroberungen seines Vorgängers gab er

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 73

1827 - Erlangen : Heyder
von ihm begünstigt: höchste Blüthe der Wissenschaften und Künste in Rom. sein schönster Ruhm. Sein Ma- cenas beschuhte die Gelehrten und Dichter; es lebten ein Virgil, Ovid, Tibull, Proper,, Horaj; ein Vi- truv, Trojus Pompejus, Verrius Flaccus, und noch mehrere schon früher genannte. Die palatinische Biblio- thek wurde eröffnet; Rom selbst wurde immer prächti- ger und glänzender. Nur als Gatte und Vater war August unglücklich. Einer bösen dritten Gemahlin, Lt- via, verdankte er den Untergang seiner Tochter Julia, und seiner Enkel Casus und Lucius Cäsar, und des Agrippa Posthumus. Sie unterlagen den teuflischen Ränken der Livia, die selbst ihren zweiten Sohn Dru- sus und ihren Enkel Germanicus opferte, damit nur ihr, geliebter Tiberius den Thron besteigen möge. Viel- leicht kommt auch Augusts Tod selbst auf ihre Rech- nung, als er (14 n. Ehr.) zu Nola nach der Frage: habe ich meine Nolle gut gespielt? mit den Worten starb: Nun so klatscht mir Beifall, Freunde! So kam durch Livias Schandthaten statt Cäsars Haus das schändliche Geschlecht der Claudier mit Ti« bertus auf den Thron. Tiberius (14 — 37 tt. Chr.) Regierung ist ein Gewebe von Verstellung, Grausamkeit, Eifersucht, Raubsucht, Furchtsamkeit, und doch auch gräßlicher Ver- achtung der Menschen, die ihm freilich in seinen krie- chenden Umgebungen, selbst im Senate, verächtlich ge« trug erscheinen mußten. Dem Volke nahm er die Co- mitien, und errichtete die schrecklichen Gerichte über Majesiatsverbrechen, zu denen ein Despot eben alles mögliche rechnen konnte. Nachdem er die meisten der Seinigen ermordet hatte, zog er sich auf die Znsel Capreä zurück, wo er sich scheußlicher Wollust ergab, und ließ den Obersten seiner Garde, (praeseclus prae- lorio) Sejanus, für sich regieren. Er wurde endlich ermordet; doch kann man ihm Tapferkeit, Strenge ge- gen die Soldaten und Freigebigkeit nicht absprechen; und sein Unglück war eigentlich, zu spat zum Thron gekommen zu sein. Dagegen hatte der 25jährige Casus Casar C a l i- Zula (ein Sohn des Germanicus (37 — 41) von den

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 77

1827 - Erlangen : Heyder
gesetzt / wo der Besitz aushört wünschenswerth zu sein. Doch blühten noch Künste und Wissenschaften, beson- ders unter den Flaviern und Trajan. Unter Tiber lebte der große. Arzt Celsus,^der Historiker Vellejus Paterculus, Valerius Maxim-us,iind Pomponius Meka, der Geograph. Dann Curtius Rufus und Columslla, später die Dichter Persius, Lucan und Genera, der Philosoph und Tragöde. Den Flaviern gehörten der ältere Plinius und die Dichter Valerius Flaccus, Si- lius Ftalicus, Statius, Martial, Iuvrnal und der Grammatiker und Rhetor Quinctilianus; den folgenden Kaisern aber^ der herrliche Hsftyriker Tacitus, der jün- gere Plinius,^Sueton, Florus und vielleicht auch Iu- stjnus an. Besonders wurde'auch, beim Verfalle der .bürgerlichen Freiheit, die Rechtswissenschaft, durch ei- nen Labeo, Capito, Gabinus, Cassius, Iulianus, Ca- sus, Paptniay, Ulpian u. a. getrieben; den Aerzten Abgavenfreihert"zugestanden. Die Beredsamkeit ver- schwand mit der Freiheit; man hörte nur noch Leichen- reden und Schulübungen. Kunstsammlungen, Gemäl- degallerien entstanden; griechische Künstler hatten in Rom ihre Werkstätten. Die Pantomimen, Thwrkampfe, Gladiacorengefechte (mox moriturx te salutant, Cae- sar!) waren Lieblings schausptele des Volks, und in letztern traten wohl.gar Senatoren auf. Aber das Meiste war nur glanzendes Elend, es gab keine g,erc^ gelte Schaatsvcrfassung, kein Erbfolgegesetz, keinen ei- gentlichen Bürgerstand; die Sitten waren auf das äußerste verdorben; die niederträchtigsten Laster wurden keck zur Schau getragen; der, altrömische Geist ent- wich, feil und bestechlich war alles; Hunderttausend standen in Rom früh auf, ohne zu wissen, wovon sie den Tag über leben würden, wahrend bet den Vor- nehmen, besonders bet den Weibern, der Luxus allen Glauben überstieg. Aufdas Haus der Antonkne, folgte Pertinaxz Mo- nat lang, dann D i d i u s I u l i a n u s, der als der Meist- bietende (o Iugurtha'.) für 6 Millionen Thaler von den Prätorianern den Thron zugeschlagen erhielt; dann wähl- ten die eifersüchtigen Heere-in den Provinzen drei Impera- toren auf einmal, von denen sich S e p l i m i u s S ev e-

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 16

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
16 . 1517. Geschichte der altert Welt. tius). Die Geschichtschreiber: Csar, Cornel, Salustius, Livius. Der Redner und Philosoph Cicero. Mcsnas, Patron der Dichter, zur Zeit des Octavian. Zunehmender Luxus, Verarmung der Massen. Gleichgiltigkeit ge-geil die von den Vtern bererbte Oieltgtou. Ztwgends Befriedigung der tiefsten Sehnsucht des menschlichen Herzens. Weissagungen von dem groen König und Helfer, der ans Juda kommen soll.' 8- 16. Fnfte Periode: H5on der Alleinherrschaft des Augustus is zum Untergang des westrmischen Weiche^ 30 v. Ehr Bis 476 u Ahr 1. Von Augustus bis Commodus, 30 v. Chr. 180 n. Chr. (Die Familie des Augustus und die besseren Kaiser). * a< Octavwnus (30 v. Chr. 14 n. Chr.), vom Senate Au au- v Chr. bls - yy i A- V- r .. " J 14 1t U0 der Erhabene genannt, behalt als Alleinherrscher die repnblica-n. Chr. Nischen Formen bei. Unter seiner Regierung wird Christus geboren. Seine Stiefshne Drnsus und Tiberius machen die Sd-douauluder zu rmischen Provinzen (15 v. Chr.). Drusus unter-nimmt 4 Feldzge in das Innere Germaniens l29 v. Chr., aber durch Hermann den Cherusker, werden drei rmische Legionen unter dem rm. Statthalter Barns im Teutoburger Wald vernichtet . (9 n. Chr.). Nach den Kriegszgen des Germnieus (1417) beschrnken sich die Rmer auf Verteidigung ihrer Grenzen durch Standla-ger ulld Castelle am Rhein und an der Donau. Augustus stirbt 14 n. Chr. mit dem Ruhm eines Vollenders" des rmischen Reichs. 1468 b. Die Claudier (14 68), Verwandte des Augustus, (Tiberius, . Chr. Caligula, Claudius, Nero), sind smmtlich grausame, unsittliche Ty-rannen, besonders Nero (5468), welcher seine nchsten Verwandten mordet, Rom anzndet (64) und die Christen verfolgt. c. Nach drei Soldatenkaisern Eines Jahres folgen die drei Fla-6996. vier 6996. Unter Flavius Vesp asinus (6979), der mit Migung regiert, wird Jerusalem zerstrt (70); unter seinem Sohn Titus (7981), genannt Wonne und Liebe des Menschengeschlech-tes", werden die Städte Hercnlnnm und Pompeji durch den Ausbruch des Vesuvs verschttet (79). Flavius Domitianns (8196) ist ein feiger Despot. d. Mit Nerva (96 98) beginnt eine Reihe besserer Kaiser von 98-180. 98180. Unter Trajn (98117) hat das Reich seine weiteste Ans- Dehnung, welches Hadrian (117138) im Osten mit dem Enphrat abgrenzt. Antoninns Pins (138 161) untersttzt Schulen und Gelehrte durch Besoldungen; Marc Aurel (161180), selbst ein Gelehrter, stirbt auf einem Zuge gegen die Markomannen zu Viudo-bona (180).
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