C. Römische Geschichte.
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durch Besoldungen; Marc Aurel (161 — 180), ein stoischer Philosoph, stirbt auf einem Zuge gegen die Markomannen zu Vindobona (180).
2. Von Commodns bis auf die Alleinherrschaft Constantin's d. Gr., 180—323 (Soldatenkaiser).
a. Mit Cö mm odus beginnt eine Reihe von Soldatenkaisern, die von dem Heere auf den Thron erhoben werden. Unter diesen sind in der ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts Septlmius Severus (200) und Alerander Severus (225) die besseren, Ca-racalla (211) und Heliogäbalus (222) die schlimmsten.
b. In der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts erhebt sich zur ^eit des Decius (250), der die Christen verfolgt, ein allgemeiner Sturm germanischer Völker gegen das römische Reich, welche erst Aure-liauus, „der Wiederhersteller des Reichs" (275), und nach ihm Prob us wieder zurückdrängt.
c. Diocletiln (284 — 305) wählt Nicomedia in Kleinasien als Regierungssitz, nimmt einen Mitaugu-stus und zwei Cäsaren an, legt aber (305) die Regierung nieder. Nach Besiegung des Maxentius am rothen Stein bei Rom (312) und der übrigen Mitregenten wird Konstantin d. Gr. 323 Alleinherrscher.
§ 17. Fortsetzung. 3. Von der Alleinherrschaft Constantin's bis zum Untergang des weströmischen Reiches, 32 3—176 (Christliche Kaiser).
a. Konstantin d. Gr. (323—337), Sohn des Cä-särs Constantius Chlorus, verlegt die Residenz nach Byzanz (Constantinopel), gewährt dem Christen-
200.
225.
250.
275.
305.
323.
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Extrahierte Personennamen: C._Römische Marc Septlmius Nicomedia Konstantin_d Konstantin_d Constantius_Chlorus
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Maxentius Rom Byzanz Constantinopel
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Soldatenstiefelchen seiner Jugend so genannt) nicht eine
einzige Tugend. Seine ttgerarkige Grausamkeit, seine
Verschwendung (in einem Jahre 132 Millionen Thlr.)
entschuldigen sich vielleicht nur durch seinen Wahnsinn,
(eine Folge seiner Jugendsünden!) in welchem er sein
Pferd zum Consul erheben wollte, sich einen Gott
nannte, und doch bet Donnerwettern unters Bett verkroch.
Zwei Offiziere der Garde erstachen ihn, und die Präto-
rianer hoben nun seinen 50jahrigen Oheim, Tiberius
Claudius Casar (41 — 54) gegen ein Donatio oder
Geschenk auf den Thron. Weiber und Freigelassene re-
gierten für ihn. Hatte sein Vorgänger dem ganzen römi-
schen Volke nur Einen Hals gewünscht, um.es bequemer
hinrichten zu können, so ergötzte auch er sich an den Zu-
ckungen Sterbender, denen er von seiner Gemahlin end-
lich durch vergiftete Pilze beigesellt wurde. Ihm folgte
der 17jährige N e r o, streng von Seneca erzogen, (der
es entgelten mußte) mit dem Vorsätze, nun desto freier
-P genießen (54 — 68). Er ermordete Mutter, Gemah-
lin, verfolgte die Christen, steckte Rom in Brand, um
einige Verse auf das brennende Troja recitiren zu kön-
n-n, trat als Sänger vor dem Volke und bei den
Olympischen Spielen aus, erhielt aber das Volk im
ewigen Genus; und Taumel, wie denn die Zetten der
Tyrannei gewöhnlich die goldenen Tage des Pöbels
sind. Die Prätorianer empörten sich, und der fliehende
Kaiser ließ sich von einem Freigelassenen, bet den Wor-
ten Qualis artifex pereo ! tödten. Das Haus Cä-
fars und des Augustus endeten mit ihm, aber die Na-
men Casar und Augustus blieben auch den folgenden.
Imperatoren. ^
In 2 Jahren bemächtigten sich nun mit Hülfe ihrer
Legionen, die hinter das Geheimntß gekommen waren,
außer Rom und ohne Senat auch Kaiser schaffen zu
können, der 72jâhrtge Galba, dann der puhsüchtige
Othv. und der gefräßige Vitellius des Throns,
allein die syrischen Legionen riefen ihren Feldherrn Ti-
tus Flavius Vespastanus zum Kaiser aus, der sich
endlich auch behauptete (6y — 7q), und die Flavier
damit auf den Thron brachte. Verbesserung der Fi-
nanzen, Wiederherstellung der Kriegsdisciplin, die An»
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Claudius_Casar Seneca Augustus Augustus Galba Flavius_Vespastanus
78
r ns behauptete (193— 211), der seinen Söhnen die
Lehre hinterließ: die Soldaten zu bereichern, alles
Uebrige für nichts zu achten. Das that C a r a c a l l a,
und ermordete seinen Bruder Geta in den Armen seiner
Mutter. Spater wählten die Soldaten einen ^jähri-
gen Knaben Bassianus Heliogabalus (gegen den
kurz vorher anerkannten Macrinus), unbedingt den elen-
desten und abscheulichsten aller Römischen Kaiser (218
bis 222). Selbst in Wetberkleidern gehend- bildete
er sich einen Senat ans Weibern; Tänzer, Kutscher,
Darbiere, bekleideten Staatsämter. Er hieß Frau und
Königin, gieng auf Gold- und Silberstaub spazieren,
und war in seinen Lüsten arger als das Vieh. Wie
ein solches schlug man ihn auch todt. Ein besserer
Fürst war A le xa n d er S ev e r u s (222 — 235), un-
ter welchem sich das Neu - Persische Reich erhob. Nach
ferner Ermordung bestieg ern gewesener lhraztscher
Bauer, Ma x t m tn u s (235 — 238) den Thron. Gor-
dian und Philipp sind weniger wichtig, als Dectus
(249 — 251), unter dem die Gothen von dem schwarzen
Meere her das Reich anfaiien und ihn erschlagen. Auch
die Franken, Alemannen, Völkerbündnisse, die sich in
Deutschland aus kleinen Stammen gebildet hatten,
wurden den römischen Granzen immer gefährlicher,
während der Perserkünig Sapor Anstalt machte, alle
Asiatisch-römische Provinzen, als zu Persien gehörig,
wieder zu erobern. Unter Gallienus sorgloser Ne-
gierung machten sich 18—19 Statthalter in den Pro-
vinzen unabhängig (die sogenannten 30 Tyrannen) bis
Claudius Ii. (268 — 270) endlich aus Mösien
die Gothen zurückwarf, und Aurelian (270 — 75)
auch die Vandalen, Alemannen und andere deutsche
Völker schlug, und als Wiederhersteller des römischen
Reiches galt. Er vernichtete auch das Reich der Ze-
nobia, der Wittwe des Augustus Odenathus, weiches
sich von Palmyra (Tadmor, Salomos Gründung) über
Syrien, Aegypten und Thetle Kleinasiens erstreckte. Nun
folgte auf den würdigen, aber zu alten Tacitus, der
die Werke des Geschichtschreibers, aus dessen Hause er
stammte, durch Abschriften vervielfältigen ließ, der Kai-
ser Aurelius Probus (276 — 282), welcher gegen die
•' v • . .
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Extrahierte Personennamen: Bassianus_Heliogabalus Philipp Philipp Claudius_Ii Augustus_Odenathus Augustus Aurelius
Extrahierte Ortsnamen: Wetberkleidern Deutschland Salomos Syrien Kleinasiens
25
Unersättlichen Haupt in einem blutgefüllten Schlauch
werfen ließ, damit es sich satt trinken könne (52y). —
Kambyses, sein Sohn, folgte bis 522; Eroberer lm
Sinne seines Vaters, Mörder seines Bruders Smer,
dis, um auch über Daktra, wo jener regierte, zu herr-
schen. Aegypten unter Psammenit wurde persische
Provinz, und die Priesierkastc, die Stühe des ägypti-
schen Reichs, wurde am meisten verfolgt (wofür sie
freilich auch Kambyses dem spätern Herodot als einen
grausamen Wütherich schilderte), Theben wu'rde zerstört,
aber ein Pdan gegen Libyen und Äthiopien mislang
völlig. Ein Versuch der Magier, einen falschen Smer-
dis auf den Thron des weit entfernten Königs zu setzen
und damit die Meder, und besonders ihre Kaste
wieder zur Regierung zu bringen, hieß ihn schleunigst
umkehren. Allein durch Unvorsichtigkeit stach er sich
in sein eigenes Schwert und starb. Bald entdeckte sich
aber an den abgcschnittenen Ohren des angeblichen
Smerdis der Betrug, und von den 7 edlen Persern,
die ihn stürzten, stieg durch ein Pferdeorakel erwählt,
Darius der Sohn des Hystaspes, auf den Thron
(52l). Jetzt erst bekam der ungeheure Staat eine
Verfassung, eine Einkheilung in 20 Salrapien, gere-
gelte Einkünfte (meist in rohen edlen Metallen oder
andern Hauptprodukten der Provinzen) und Goldmün-
zen (Dariken). Doch auch er erweiterte noch das Reich
mit Thracien und Macedonie» (die Unternehmung ge-
gen die Scythen war fehlgeschlagen) und gegen den
Indus hin und züchtigte die nach Unabhängigkeit stre-
benden und von ihren europäischen Landsleuten unter-
stützten kleinasiatischen Griechen, die schon Sardes
(500) verbrannt hatten. Zur Bestrafung für diese
geleistete Hülfe schickte er den Mardonius mit einer
Flotte und Armee gegen Griechenland (4y2), welches
dieser aber wegen der Seestürme und Scythen nicht
erreichte; worauf eine zweite, von Datis und Arta-
phernes, unter des vertriebenen Griechen Hippias Lei-
tung,. geführte Unternehmung (ayo) zwar Eretria auf
Euböa zerstörte, aber von den Athenern unter Miltia-
des bei Marathon tapfer zurückgewiesen wurde. Ucber
neuen Rüstungen starb Darius,-und Lerxes, sein Sohn
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35 —
aber auch Theben selbst fiel wieder, mit den Männern
die es gehoben hatten; denn Pelopidas blie-b in Thes-
salien, und Epaminondas bei Mantinea. Jetzt wurde
Friede und Freiheit aus Ohnmacht.
Bald aber sollte auf diese ohnmächtige Freiheit
eine allgemeine Unterwerfung unter einen Halb-Grie-
chen folgen. Im Norden von Thessalien hatte sich von
kleinen Anfängen (813) nach und nach ein Reich Ma-
kedonien gebildet, welches durch die Schlacht bei
Platää von dem Perserjoche wieder frei geworden war,
und nach der Zeit der Thebantschen Größe einen Kö-
nig Philipp (z6o—zz6) bekommen hatte. Philipps
Ehrgeitz verschmähte keine Mittel, seinen Staat immer
mächtiger zu machen; er unterwarf sich die Illyrier,
Päonier, Thessalier, gewann die reichen thracischeu
Goldgruben, und richtete nun seine Politik auf die
Unterwerfung der Griechen. Jedes Mittel, sich in ihre
Angelegenheiten zu mischen, war ihm recht, vor allem
wirkte er durch Bestechung, und pflegte wohl zu sagen,
„keine Mauer sei so hoch, daß nicht ein mit Gold
beladener Esel darüber schreiten könne." Unglücklicher-
weise zogen ihn die Griechen selbst in ihre Hände:
hinein, da sie gegen Phocis, »nd dann gegen Locrig,
über die weggenommenen Aecker und Schätze des del-
phischen Apollo (557) die heiligen Kriege begannen.
Umsonst warnte der große Demosthenes in seinen Phi-
lippiken die Athener vor Philipp; die von ihm besto-
chenen Gegenredncr erhielten Athen in der unseligsten
Täuschung. Zu spät erkannten die Griechen die Ge-
fahr; Philipp erzwang mit seiner unerschütterlichen
makedonischen Phalanx (Zzz) den Sieg von Eharonea
über die vereinten Griechen, und ließ sich zu Korinth,
wenn auch nicht zum Herrscher, doch zum Oberfeld,
Herrn aller Griechen gegen die Perser ernennen. Aber
seine Ermordung sollte nur einem noch größern Platz
machen (356) — seinem Sohne Alexander.
Während so die griechische Freiheit zu Grabe ging,
bildete sich in diesem Zeiträume erst die Römische
aus. Die Negierung des stolzen Targuinius erzeugte
allgemeinen, besonders aber der Palricier Haß gegen
ihn und sein Geschlecht; und alö fein Sohn Sexkus
3te Äufl. 3
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Extrahierte Personennamen: Mantinea Philipp_( Philipp Philipps
Ehrgeitz Philipps Philipp Philipp Philipp Philipp Eharonea Oberfeld Alexander Alexander
34
die keusche Lucretia entehrte, und diese sich selbst ent-
leibte, weil sie ihre Ehre nicht überleben wollte, gab
dieß das Signal zur förmlichen Absetzung des Königs
und zur Vertreibung seines Geschlechts. Lucius Iunius
Brutus und Cajus Tarquinius Collatinus, auf welchen
Tarquinter bald P. Valerius Poplicola (der Volks-
freund) folgte, wurden nun die 2 Berat her (E o n s u l e s)
des Senats mit der vollziehenden Macht, die sinnbild-
lich durch die 12 Lictoren mit ihren Fasces, Ruthen-
bündeln, aus welchen ein Beil hervorragie, angedeutet
wurde. Umsonst machten die Tarqutnier einen Versuch
nach dem andern, die Rückkehr nach Rom und zur
Herrschaft mit Hülfe benachbarter Völker zu erzwin-
gen; Brutus selbst mußte seine eigenen Söhne, die
dazu behülflich fein wollten, hinrichten lassen, und
fand in einem der Kampfe gegen Targuin den ruhm-
vollen Tod. Die Römer waren der Freiheit werth,
weil sie dieselbe zu vertheidigen wußten. Sowurdepor-
senna, König oder Lucumo von Clusium, an der Ti-
berbrücke vor Rom von Horatius Cocles allein so lange
vom Eindringen in die Stadt abgehaltcn, bis die
Brücke zertrümmert war; ein Mucius Scävola wagte
sein Leben, um Porsenna in seinem Lager zu ermor-
den, und bewies durch kaltblütiges Verbrennen seiner
rechten Hand, wie er auch den gedrohten Feuertod
nicht fürchte. Solche und ähnliche Züge zeigten den
Enthusiasmus der Römer' für ihre neue aristokratische
Republik; denn nur der Senat, die patricischen Eon-
suln an der Spitze, die alle Jahre aus dem Senate
gewählt wurden, herrschten eigentlich; in großer Noth
aber wurde ein Dicta tür auf 6 Monate angeordnet,
der unbedingtes Recht über Leben und Tod, und oft
über die Gesetze selbst hakte. So wurden die Lateiner
in der Heldenschlacht am See Negtllus (501 oder 4y6)
von dem Dictator Aulus Posihumius geschlagen und
zum Bündnis; mit Nom zurückgebracht.
Solche Kämpfe wiederholten sich monatlich, ja wö-
chentlich, weit die Granze noch nah. die Dergröße-
rungslust aber immer gleich groß war, und der arme
Plebejer hatte wenig Zeit sein Feld zu bauen, von
dessen Ertrage er doch leben mußt?. Daher wurden
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läge öffentlicher Gebäude (Colrseum), Anstellung besol-
deter Lehrer, Aufhebung der ludieia majestatis, Wie-
derherstellung des Ansehens des Senats, der Krieg mit
den unter Civilis sich empörenden Batavern, dfe Er-
oberung Englands durch Agricola (verbunden mit An-
griffen auf Schottland), der blutige Krieg gegen die
Juden, der ihnen 1 Million Menschen und ihre Haupt-
stadt kostete, füllten seine Regierung aus; worauf sein
Sohn Titus (70— 81), der erst auf dem Throne
besser wurde (was selten geschieht), folgte. Aber in
seine kurze Regierung fiel (70) der große Ausbruch des
Vesups, welcher Pompeji und Herculanum verschüttete,
und dem wichtigen Naturforscher Plinius dem altern
das Leben kostete, fiel eine Pest und eine große Feuers-
Hrunst in Rom. Ueberau suchte, er zu helfen und ver-
diente den Ehrentitel: Amor et deliciae generis
humani. Dagegen kam mit seinem jüngern Bruder
Domitianus (61—Qó) wieder ein vollendeter Des-
pot auf den Thron; die Ma/estätsgerichte und die
Ankläger (delatores) hatten wieder gute Zeit. Ob-
gleich seine Kriege gegen die Chatten, Dacter, Mar-
komannen u. s. w., alle schlecht abliefen, hielt er den-
noch Triumphe. Er wurde endlich ermordet.
Coccejus Nerva (Qö—-08) ist wieder der erste
einer bessern Reihe. Fast zu sanft für das an Blut ge-
wöhnte Vylk, that er alles, um die Greuel der porigen
Zeit vergessen zu machen, und adoptirte den Spanier
Ulpius Trajanus, der ihm, der erste Ausländer auf
dem.throne, folgte (08—117); als Regent. Feldherr
und Mensch gleich groß. Die Verfassung wurde wie-
der hergrstellt, und her edle Kaiser erkannte über sich
das Gesetz. Die Comitien bekamen die Wahlen, die
Senatoren die Stimmfreiheit, die Magistrate ihr An-
sehen wieder. Seine Thctten und glücklichen Kriege
(selbst gegen die Parther und Araber) verewigt die 115
Fuß hohe Denksäule, unter der seine Asche ruht; seine
großen geistigen Eigenschaften aber Pltntus des jün-
gern Lobrede auf ihn; noch mehr aber Trajans Brief-
wechsel mit diesem seinem Freunde. — Sein Vetter
Aeltus Hadrianus folgte (von 117 —153) friedlich
regierend; die Eroberungen seines Vorgängers gab er
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von ihm begünstigt: höchste Blüthe der Wissenschaften
und Künste in Rom. sein schönster Ruhm. Sein Ma-
cenas beschuhte die Gelehrten und Dichter; es lebten
ein Virgil, Ovid, Tibull, Proper,, Horaj; ein Vi-
truv, Trojus Pompejus, Verrius Flaccus, und noch
mehrere schon früher genannte. Die palatinische Biblio-
thek wurde eröffnet; Rom selbst wurde immer prächti-
ger und glänzender. Nur als Gatte und Vater war
August unglücklich. Einer bösen dritten Gemahlin, Lt-
via, verdankte er den Untergang seiner Tochter Julia,
und seiner Enkel Casus und Lucius Cäsar, und des
Agrippa Posthumus. Sie unterlagen den teuflischen
Ränken der Livia, die selbst ihren zweiten Sohn Dru-
sus und ihren Enkel Germanicus opferte, damit nur
ihr, geliebter Tiberius den Thron besteigen möge. Viel-
leicht kommt auch Augusts Tod selbst auf ihre Rech-
nung, als er (14 n. Ehr.) zu Nola nach der Frage:
habe ich meine Nolle gut gespielt? mit den Worten
starb: Nun so klatscht mir Beifall, Freunde!
So kam durch Livias Schandthaten statt Cäsars
Haus das schändliche Geschlecht der Claudier mit Ti«
bertus auf den Thron.
Tiberius (14 — 37 tt. Chr.) Regierung ist ein
Gewebe von Verstellung, Grausamkeit, Eifersucht,
Raubsucht, Furchtsamkeit, und doch auch gräßlicher Ver-
achtung der Menschen, die ihm freilich in seinen krie-
chenden Umgebungen, selbst im Senate, verächtlich ge«
trug erscheinen mußten. Dem Volke nahm er die Co-
mitien, und errichtete die schrecklichen Gerichte über
Majesiatsverbrechen, zu denen ein Despot eben alles
mögliche rechnen konnte. Nachdem er die meisten der
Seinigen ermordet hatte, zog er sich auf die Znsel
Capreä zurück, wo er sich scheußlicher Wollust ergab,
und ließ den Obersten seiner Garde, (praeseclus prae-
lorio) Sejanus, für sich regieren. Er wurde endlich
ermordet; doch kann man ihm Tapferkeit, Strenge ge-
gen die Soldaten und Freigebigkeit nicht absprechen;
und sein Unglück war eigentlich, zu spat zum Thron
gekommen zu sein.
Dagegen hatte der 25jährige Casus Casar C a l i-
Zula (ein Sohn des Germanicus (37 — 41) von den
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Extrahierte Personennamen: Ovid Proper Trojus_Pompejus Verrius_Flaccus August Julia Lucius_Cäsar Cäsar Agrippa_Posthumus Livia Germanicus Tiberius Augusts Cäsars Tiberius
gesetzt / wo der Besitz aushört wünschenswerth zu sein.
Doch blühten noch Künste und Wissenschaften, beson-
ders unter den Flaviern und Trajan. Unter Tiber
lebte der große. Arzt Celsus,^der Historiker Vellejus
Paterculus, Valerius Maxim-us,iind Pomponius Meka,
der Geograph. Dann Curtius Rufus und Columslla,
später die Dichter Persius, Lucan und Genera, der
Philosoph und Tragöde. Den Flaviern gehörten der
ältere Plinius und die Dichter Valerius Flaccus, Si-
lius Ftalicus, Statius, Martial, Iuvrnal und der
Grammatiker und Rhetor Quinctilianus; den folgenden
Kaisern aber^ der herrliche Hsftyriker Tacitus, der jün-
gere Plinius,^Sueton, Florus und vielleicht auch Iu-
stjnus an. Besonders wurde'auch, beim Verfalle der
.bürgerlichen Freiheit, die Rechtswissenschaft, durch ei-
nen Labeo, Capito, Gabinus, Cassius, Iulianus, Ca-
sus, Paptniay, Ulpian u. a. getrieben; den Aerzten
Abgavenfreihert"zugestanden. Die Beredsamkeit ver-
schwand mit der Freiheit; man hörte nur noch Leichen-
reden und Schulübungen. Kunstsammlungen, Gemäl-
degallerien entstanden; griechische Künstler hatten in
Rom ihre Werkstätten. Die Pantomimen, Thwrkampfe,
Gladiacorengefechte (mox moriturx te salutant, Cae-
sar!) waren Lieblings schausptele des Volks, und in
letztern traten wohl.gar Senatoren auf. Aber das
Meiste war nur glanzendes Elend, es gab keine g,erc^
gelte Schaatsvcrfassung, kein Erbfolgegesetz, keinen ei-
gentlichen Bürgerstand; die Sitten waren auf das
äußerste verdorben; die niederträchtigsten Laster wurden
keck zur Schau getragen; der, altrömische Geist ent-
wich, feil und bestechlich war alles; Hunderttausend
standen in Rom früh auf, ohne zu wissen, wovon sie
den Tag über leben würden, wahrend bet den Vor-
nehmen, besonders bet den Weibern, der Luxus allen
Glauben überstieg.
Aufdas Haus der Antonkne, folgte Pertinaxz Mo-
nat lang, dann D i d i u s I u l i a n u s, der als der Meist-
bietende (o Iugurtha'.) für 6 Millionen Thaler von den
Prätorianern den Thron zugeschlagen erhielt; dann wähl-
ten die eifersüchtigen Heere-in den Provinzen drei Impera-
toren auf einmal, von denen sich S e p l i m i u s S ev e-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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16 . 1517. Geschichte der altert Welt.
tius). Die Geschichtschreiber: Csar, Cornel, Salustius, Livius. Der Redner und Philosoph Cicero. Mcsnas, Patron der Dichter, zur Zeit des Octavian.
Zunehmender Luxus, Verarmung der Massen. Gleichgiltigkeit ge-geil die von den Vtern bererbte Oieltgtou. Ztwgends Befriedigung der tiefsten Sehnsucht des menschlichen Herzens. Weissagungen von dem groen König und Helfer, der ans Juda kommen soll.'
8- 16.
Fnfte Periode: H5on der Alleinherrschaft des Augustus is zum Untergang des westrmischen Weiche^ 30 v. Ehr Bis 476 u Ahr
1. Von Augustus bis Commodus, 30 v. Chr. 180 n. Chr. (Die Familie des Augustus und die besseren Kaiser). * a< Octavwnus (30 v. Chr. 14 n. Chr.), vom Senate Au au-
v Chr. bls - yy i A- V- r .. " J
14 1t U0 der Erhabene genannt, behalt als Alleinherrscher die repnblica-n. Chr. Nischen Formen bei. Unter seiner Regierung wird Christus geboren. Seine Stiefshne Drnsus und Tiberius machen die Sd-douauluder zu rmischen Provinzen (15 v. Chr.). Drusus unter-nimmt 4 Feldzge in das Innere Germaniens l29 v. Chr., aber durch Hermann den Cherusker, werden drei rmische Legionen unter dem rm. Statthalter Barns im Teutoburger Wald vernichtet . (9 n. Chr.). Nach den Kriegszgen des Germnieus (1417) beschrnken sich die Rmer auf Verteidigung ihrer Grenzen durch Standla-ger ulld Castelle am Rhein und an der Donau. Augustus stirbt 14 n. Chr. mit dem Ruhm eines Vollenders" des rmischen Reichs. 1468 b. Die Claudier (14 68), Verwandte des Augustus, (Tiberius, . Chr. Caligula, Claudius, Nero), sind smmtlich grausame, unsittliche Ty-rannen, besonders Nero (5468), welcher seine nchsten Verwandten mordet, Rom anzndet (64) und die Christen verfolgt.
c. Nach drei Soldatenkaisern Eines Jahres folgen die drei Fla-6996. vier 6996. Unter Flavius Vesp asinus (6979), der mit
Migung regiert, wird Jerusalem zerstrt (70); unter seinem Sohn Titus (7981), genannt Wonne und Liebe des Menschengeschlech-tes", werden die Städte Hercnlnnm und Pompeji durch den Ausbruch des Vesuvs verschttet (79). Flavius Domitianns (8196) ist ein feiger Despot.
d. Mit Nerva (96 98) beginnt eine Reihe besserer Kaiser von 98-180. 98180. Unter Trajn (98117) hat das Reich seine weiteste Ans-
Dehnung, welches Hadrian (117138) im Osten mit dem Enphrat abgrenzt. Antoninns Pins (138 161) untersttzt Schulen und Gelehrte durch Besoldungen; Marc Aurel (161180), selbst ein Gelehrter, stirbt auf einem Zuge gegen die Markomannen zu Viudo-bona (180).
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Extrahierte Personennamen: Cornel Livius Cicero Augustus Augustus_bis_Commodus Augustus Augustus Christus Tiberius Drusus Hermann Barns Augustus Augustus Tiberius Caligula Claudius Nerva_( Marc_Aurel
Extrahierte Ortsnamen: Juda Weiche^ Drnsus Germaniens Rhein Donau Rom Jerusalem Pompeji